Vergleich mit ähnlichen Tools
Alternativen
Wie unterscheiden sich Business Rules von existierenden Tools?
Selbstverständlich gibt es auch von SAP direkt verschiedene Tools und Funktionen um Daten zu überwachen und Nachrichten zu verschicken. In manchen Fällen eignen sich diese für Sie sogar mehr als Flexus Business Rules. Damit Sie einen ersten Überblick darüber bekommen, welche Alternativen noch existieren und wie sich Flexus Business Rules zu diese nunterscheidet, haben wir hier versucht die Unterschiede und jeweiligen Vor- und Nachteile aufzulisten.
- Business Rule Framework Plus (BRF+)
- Business Rules Management (BRM)
- SAP Lumira
- SAP Analysis Path Framework
- Lagerverwaltungsmonitor
- EWM Alert Monitor
- SAP Master Data Governance (Data Quality Management)
Business Rule Framework Plus (BRF+)
BRF+ ist eine Business Rule Engine von SAP auf Basis von ABAP, die von anderen SAP Applikationen aufgerufen und genutzt werden kann. In BRF+ können zum Beispiel Logiken/Entscheidungstabellen erstellt und getestet werden, die dann von SAP Claims Management aufgerufen werden. Der Fokus liegt darauf einige wenige, aber komplexe Regeln zu erstellen, die anschließend von Programmen und nicht von Menschen aufgerufen werden.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Vorteile (gegenüber Flexus Business Rules) | Nachteile (gegenüber Flexus Business Rules) |
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Fertige Funktionen wie „CONVERT_TO_CURRENCY” | Erstellen einer Business Rule ist sehr komplex |
Eigener Formel-Builder, der alle SAP Datentypen beachtet | Nur in der SAP GUI |
Zusätzlich zum Formel-Builder werden Decision Trees und Decision Tables unterstützt | Keine externen Connectoren (Email, Teams, Splunk). Fokus auf interner Datenverarbeitung, lediglich XML Export |
Verpflichtend für „SAP Claims Management“, also evtl. schon im Einsatz | Altes System aus dem Jahre 2013 |
Fazit:
Es hat ein anderes Ziel als Flexus Business Rules. Mit BRF+ sollen Entscheidungsfindungen zentral an einem Ort erstellt werden, die von anderen SAP Applikationen genutzt werden können, damit sie dort nicht fest codiert werden.
Business Rules Management (BRM)
BRM ermöglicht Nutzern Business Rules zu erstellen, die zum Ziel haben Entscheidungen zu automatisieren. Wie bei BRF+ liegt der Fokus darauf Entscheidungen (zB. bestätigen oder nicht bestätigen, melden oder nicht melden, …) für andere SAP Applikationen zu treffen. BRM ist auf Java Basis.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Vorteile (gegenüber Flexus Business Rules) | Nachteile (gegenüber Flexus Business Rules) |
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Komplette Programmlogiken können in Skripten abgebildet werden (Schleifen, If-Else, Variable, …) | Erstellen einer Business Rule ist sehr komplex, geht in Richtung programmieren |
Zusätzlich zum Formel-Builder werden Decision Trees und Decision Tables unterstützt | Externe Programme (Rule Composer und Rule Manager) |
Keine externen Connectoren (Email, Teams, Splunk) |
Fazit:
Wie BRF+ hat BRM ein anderes Ziel: Entscheidungslogiken sollen an einem Ort zentral erstellt werden und von anderen Programmen aus nutzbar sein. Der Vorteil ist, dass diese Logiken in verschiedenen Programmen mehrfach genutzt werden können und auch zentral verwaltet und angepasst werden können.
SAP Lumira
Einsatzzweck ist das Erstellen von interaktiven Dashboards, Grafiken, Visualisierungen. Ziel von Lumira ist nur das Aufbereiten und schöne Darstellen von Daten aus SAP Systemen. Es ist quasi PowerBI von SAP.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Vorteile (gegenüber Flexus Business Rules) | Nachteile (gegenüber Flexus Business Rules) |
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Viele Darstellungsoptionen (Charts, Karten, Grafiken) | Nur zur Visualisierung, keine Automatisierung oder Triggern von Folgeaktionen |
Viele Einstellungsmöglichkeiten bei den Visualisierungen (Farben, Gruppierungen, Zeiträume, Filter) | |
Echtzeitdaten aus SAP Systemen |
Fazit:
In Lumira sollen keine Entscheidungen getroffen, Prozesse gestartet oder Benachrichtigungen verschickt werden, sondern lediglich Daten aufbereitet und schön dargestellt werden.
SAP Analysis Path Framework
APF ist ein Framework, bzw. eine Fiori App, mit dem interaktive, Drill-Down Charts und Analysen erstellt werden können. Der Fokus liegt wie bei SAP Lumira auf dem Visuellen, dh. es werden aus den Daten schöne Charts und Grafiken erstellt. APF geht jedoch noch weiter als Lumira und legt den Fokus auf den Drill-Down, bzw. das Herausfinden und Erkennen von Problemen/Ursachen. Konkret bedeutet das, dass in SAP Lumira zB. ein Chart zu sehen ist mit festgelegten Daten. In APF kann dasselbe Chart mit denselben Daten zu sehen sein, jedoch kann man sich hier „durchklicken“ (Drill-Down) und immer weiter in den Daten versuchen Erkenntnisse herausfinden – alles innerhalb von Charts und Grafiken.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Vorteile (gegenüber Flexus Business Rules) | Nachteile (gegenüber Flexus Business Rules) |
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Viele Darstellungsoptionen (Charts, Karten, Grafiken) | Nur zur Visualisierung und Herausfinden von Problemen/Ursachen, keine Automatisierung oder Triggern von Folgeaktionen |
Viele Einstellungsmöglichkeiten bei den Visualisierungen (Farben, Gruppierungen, Zeiträume, Filter) | |
Interaktives „Erkunden“ der Daten |
Fazit:
Keine direkte Konkurrenz, da das Ziel ein anderes ist. In APF ist das Ziel, dass, ohne das umständlich in Datenbanktabellen gesucht werden muss, man Problemen oder Hintergründen von irgendwelchen Daten auf die Spur kommen kann. Dh. es wird eher einmal pro Problem/Zweck verwendet, anschließend hat man entweder das Problem gefunden oder weiß wo die Daten herkommen und kann sich dazu eine Ansicht in Lumira bauen.
Lagerverwaltungsmonitor
Im Lagerverwaltungsmonitor (/scwm/mon) gibt es vorgefertigte Auswertungen. In diesen können Tabellen gelesen, gefiltert und Spalten summiert oder gezählt werden. Anschließen können fest definierte Aktionen, zB. „Lageraufgabe zuordnen“, „Lageraufgabe stornieren“ automatisch ausgeführt werden.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Vorteile (gegenüber Flexus Business Rules) | Nachteile (gegenüber Flexus Business Rules) |
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Robuste Datenfilterung und Berechnung von Summen und anderer Funktionen | Kaum neue Use-cases möglich, da es vordefinierte Knoten und feste Aktionen je Knoten/Tabelle gibt |
Nützliche vorgefertigte Funktionen | Keine Notifications oder Exporter in andere Systeme |
Fazit:
Für spezifische Anwendungsfälle gibt es hier Überschneidungen mit Flexus Analytics, da es ein sehr ähnliches Prinzip darstellt: Daten einlesen, Filtern und anschließend Aktionen ausführen. Jedoch ist das Ziel vom Lagerverwaltungsmonitor systeminterne, vordefinierte Funktionen aufzurufen. Flexus Business Rules geht einen Schritt weiter und ermöglicht beliebige Funktionen aufzurufen und Daten nach extern (Email, Teams, Splunk, ..) zu schicken.
EWM Alert Monitor
Hier werden nur die möglichen Alerts für den Lagerverwaltungsmonitor gepflegt. Dh. es ist eigenständiges Programm, um Alerts oder Business Rules zu erstellen. Über die „Alert Notification Engine“ können die Nachrichtenkanäle Email, SMS, Pager und Fax definiert werden.
Mehr Informationen finden Sie hier:
SAP Master Data Governance (Data Quality Management)
Von allen bereits vorgestellten Tools ähnelt das Data Quality Management von SAP Master Data Governance den Flexus Business Rules am meisten. Es hat fast das identische Ziel: Die Qualität von Stammdaten sicherstellen, indem Regeln aufgestellt und bei jeder neuen Eingabe von Stammdaten überprüft werden. Diese sogenannten Qualitätskriterien oder auch Business Rules genannt werden in BRF+ (oben vorgestellt) implementiert und ausgeführt. Anschließend kann in einem Dashboard die Entwicklung der Datenqualität verfolgt werden. Falls Ihr Ziel ausschließlich das Monitoring der Datenqualität von Stammdaten ist empfehlen wir Ihnen tatsächlich dieses Tool zu nehmen. Flexus Business Rules geht noch einen Schritt weiter und überprüft alle Daten, also auch Bewegungsdaten und Customizing Einstellungen und hat als integralen Bestandteil das Auslösen von Folgeaktionen. Es soll also nicht nur gemonitort werden, sondern es sollen auch Aktionen (Versenden von Nachrichten, Auslösen von Workflows, Starte von Reports) ausgelöst werden.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Vorteile (gegenüber Flexus Business Rules) | Nachteile (gegenüber Flexus Business Rules) |
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Viele Möglichkeiten beim Erstellen von Regeln durch BRF+ | Fokus liegt auf Monitoring und nicht aktiven, automatischen Beheben von Problemen |
Umfangreiche Integration in SAP Standard Prozesse, zB. bei Eingabe von Daten | Kaum externe Anbindungen (wie Microsoft Teams oder Splunk) |
Detaillierte Analysen zum zeitlichen Verlauf der Datenqualität | BRF+ ist auf der einen Seite robust und umfangreich, auf der anderen Seite auch ein altes System mit entsprechenden Altlasten |
Fazit:
Für das automatische Überprüfen und Monitoren der Datenqualität ist dieses Tool den Flexus Business Rules überlegen. Falls Sie also tatsächlich nur dieses Ziel haben: Benutzen Sie das Data Quality Management von SAP Master Data Governance. Falls Sie noch einen Schritt weitergehen wollen und beliebige Aktionen auslösen wollen oder Sie nicht nur die Qualität überwachen wollen sondern auch andere Aspekte der Daten empfehlen wir Ihnen die Business Rules von Flexus. Abgesehen von den auslösbaren Aktionen ist das Ziel der Datenüberprüfung ein anderes: Wir haben nicht nur zum Ziel qualitativ schlechte Daten herauszufinden, sondern auch korrekte Daten, die aber dennoch bestimmte Aktionen auslösen sollen.
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